Wir bekennen uns zu den Qualitätskriterien des Bundesverbandes der Österreichischen Kinderschutzzentren und unterliegen der Fachaufsicht der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe.

Um die Qualität unserer Arbeit sicherzustellen, ist Teamarbeit und Doppelbesetzung der Standorte zentral. Unsere Mitarbeiter*innen sind mehrfach qualifiziert und verfügen über fundiertes Wissen, speziell in den Bereichen Traumatherapie, Psychopathologie sowie Gewalt-, Familien- und Teamdynamiken. Kinderschutzarbeit erfordert eine umfassende Selbsterfahrung und kontinuierliche Reflexion eigener psychodynamischer Anteile.

Wir kooperieren mit der Kinder- und Jugendhilfe bzw. weiteren Einrichtungen, die zum Aufbau von Schutzmaßnahmen für betroffene Kinder und Jugendliche hilfreich sind. Um eine optimale Unterstützung zu sichern und unsere Ressourcen und Expertise in unseren Kernaufgaben zielgerichtet zu nutzen, verweisen wir Hilfesuchende bei Bedarf an andere geeignete Institutionen 

Unsere Angebote sind kostenlos und vertraulich.

Leitbild Kinderschutz Tirol

Als Kompetenzzentren bei sexueller, körperlicher und psychischer Gewalt an und Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen ist es unser Auftrag, den Schutz für betroffene Kinder und Jugendliche herzustellen. Unsere Kinderschutzzentren bieten umfassende Beratung und Hilfestellungen an und arbeiten vernetzt mittels gezielter Interventionen. 

Durch unsere Erfahrung und Expertise sind wir die spezialisierte Facheinrichtung im Bereich der sexualisierten Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Tirol.

Unsere Grundhaltungen

Die Bedürfnisse und das Wohl von Kindern und Jugendlichen stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. In Hinblick auf Kinder und Jugendliche achten wir auf größtmögliche Transparenz und Selbstbestimmung, wobei die Parteilichkeit für die Kinder/die Jugendlichen Ausgangspunkt unseres professionellen Handelns ist.

Wir begegnen allen Klient*innen mit einer wertschätzenden und respektvollen Grundhaltung und berufen uns dabei auf die Grundsätze der Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und Anonymität. Gewalt gegen Kinder und Jugendliche kann aus unserer Sicht nur im Kontext psychischer, sozialer, ökonomischer und gesellschaftlicher Zusammenhänge verstanden werden. Wir arbeiten mit den Betroffenen, ihren Familien und dem gesamten Bezugssystem und orientieren uns dabei an deren Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten. 

Als Teil einer lernenden Organisation setzen wir uns mit Gewaltdynamiken und den Möglichkeiten zur Veränderung und Prävention auf persönlicher, sozialer und gesellschaftspolitischer Ebene und mit der Weiterentwicklung unseres Konzeptes laufend auseinander. 

Jede_r einzelne Mitarbeiter_in positioniert sich klar gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Den durch die Aufdeckung und Enttabuisierung von Gewalt resultierenden Widerständen begegnen wir konstruktiv, in gegenseitiger Unterstützung und auf der Grundlage eines institutionellen Schutzes sowie starker Anwaltschaft durch die Führungsebene.

Gewaltdynamiken erfordern eine professionelle interne und externe Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendhilfereferaten und anderen Unterstützungssystemen. Wir verpflichten uns dazu, diese fachliche Zusammenarbeit im Sinne der Kinder und Jugendlichen zu sichern, zu überprüfen und zu verbessern.

Unsere Kernaufgaben 

Die Angebote der Kinderschutzzentren richten sich an von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche selbst, deren Bezugssystem sowie an alle, die in ihrer beruflichen Arbeit oder privat mit dieser Thematik konfrontiert sind. Für diese Zielgruppen bieten wir umfangreiche und fortlaufende Beratung an. Im Sinne einer umfassenden Kinderschutzarbeit zählen auch psychosoziale und juristische Prozessbegleitung, Anzeigenberatung, psychotherapeutische Angebote für Kinder und Jugendliche und Fortbildungsangebote zu unseren Aufgaben. Ausgehend vom betroffenen Kind/Jugendlichen erarbeiten wir Hilfsmaßnahmen, die einen Ausstieg aus der Gewaltsituation ermöglichen und vor weiteren Gewalterfahrungen schützen sollen.

Grundsätze unserer Zusammenarbeit

Das Fundament unserer Zusammenarbeit ist ein wechselseitig Halt gebendes, starkes und humorvolles Miteinander, in dem offen und wertschätzend kommuniziert wird. 

Die individuelle Meinung unserer Mitarbeiter*innen und jedes Teams wird gehört, wahrgenommen und respektiert. Wir nutzen die Synergien, die aus den unterschiedlichen Stärken jedes_jeder Einzelnen entstehen, und arbeiten gleichberechtigt im Team. Wir legen Wert auf klare Zuständigkeiten, Partizipation und einen ausgewogenen informellen und formellen Informationsfluss und Austausch. Wir verständigen uns auf ein gemeinsames Vorgehen im Fall. Basis dafür ist eine Grundhaltung mit dem Ziel, Schutz für das Kind/Jugendlichen und förderliche Bedingungen für seine Entwicklung herzustellen. 

In der Arbeit mit Gewaltdynamiken ist der Umgang mit Konflikten zentral. In unserer Konfliktkultur setzen wir uns bewusst mit gegensätzlichen Haltungen auseinander und nehmen uns Raum und Zeit für konstruktive Lösungen. Die Missachtung und Überschreitung der Grenzen von Kindern und Jugendlichen ist zentrales Thema unserer Arbeit. Daher ist es uns wichtig, unsere eigenen Grenzen zu erkennen und mit Unterstützung des Teams zu wahren. Kinderschutzarbeit erfordert eine umfassende Selbsterfahrung und kontinuierliche Reflexion eigener Anteile. 

Gewalt stoppen wir in gemeinsam getragener Verantwortung, Mehrperspektivität und Rollenklarheit in der Kooperation.