Turntable
Alle Informationen zu Turntable finden Sie auf der eigenen Homepage www.turntable-kufstein.at
Kontakt zu Turntable
Telefon 05372 20 32 0
Mobil 0664 88 26 60 64
Aktuelle Beiträge der Turntable WG
Unser Team
von links nach rechts:
Dipl. LSB Petra Debarde
Dipl. Soz. Päd. Christa Haas-Mayer
Julia Brandauer BA
Mag.a Lena Moser
DSA Katharina Neuschmid - Leitung
Mag.a (FH) Stefanie Aufschnaiter
Mag. (FH) Maximilian Kreibich
Mirjana Cvitanovic
nicht auf dem Foto:
Franz Pichler
Denise Larentis

Konzept
Einleitung
Das vorliegende Konzept soll eine Krisenwohngruppe mit fünf Plätzen für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren beschreiben, welche eine wohnortnahe Betreuung (Tiroler Unterland) ermöglicht. Der Bedarf an einem stationären Ausbau im Unterland wurde immer wieder kommuniziert.
Die betreute Wohngruppe soll Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen eine vorübergehende Wohnmöglichkeit von bis zu 12 Wochen bieten.
Zentrale Aufgabe ist die Stabilisierung in der Krisensituation, aus der unter Einbeziehung der Minderjährigen, des Herkunftssystems und der Kinder- und Jugendhilfe, eine gemeinsame Erarbeitung von Perspektiven ermöglicht werden soll.
Zielgruppe
Die Einrichtung richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren beiderlei Geschlechts. Aufgenommen werden Kinder und Jugendliche, für die ein Verbleib in der Herkunftsfamilie wegen persönlicher, sozialer oder familiärer Schwierigkeiten vorübergehend nicht möglich ist.
Nicht aufgenommen werden können Kinder und Jugendliche mit ausgeprägter Drogenproblematik oder akuten psychischen Erkrankungen, die einer spezifischen Behandlung bedürfen, sowie Kinder und Jugendliche mit körperlicher Behinderung, aufgrund derer eine Betreuung in der gegenständlichen Einrichtung nicht möglich ist.
Standort und Räumlichkeiten
Die Einrichtung befindet sich in Kufstein im zweiten Stock eines Wohnhauses in der Feldgasse 28. Sie besteht aus zwei gegenüberliegenden Wohnungen. Somit stehen der Gruppe 5 Schlafzimmer, 2 Aufenthaltsräume, 1 Küche und zwei Bäder mit WC zur Verfügung. Nach Möglichkeit wird jedem Kind/Jugendlichen ein eigenes Zimmer zur Verfügung gestellt.
Aufnahmekriterien und Aufnahmeverfahren
Eine Aufnahme erfolgt, wenn das Wohl des Kindes oder des Jugendlichen in seiner/ihrer derzeitigen Umgebung gefährdet ist. Die Vermittlung kann durch die Kinder- und Jugendhilfen erfolgen oder von Kindern und Jugendlichen direkt in Anspruch genommen werden.
Das Angebot gilt auch für Kinder- und Jugendliche, die bereits stationär untergebracht sind, von der Einrichtung jedoch aus verschiedenen Gründen eine „Auszeit“ benötigen. Sollte dies der Fall sein, ist eine enge Koordination und Kooperation zwischen Kind/Jugendliche/m, der Übergangs-WG und der Stammeinrichtung erforderlich.
Die Einrichtung ermöglicht bei Anfragen ehestmöglich ein Informationsgespräch. Idealerweise unter Einbeziehung aller Beteiligten. Dabei werden die wichtigsten Grundsätze der WG von der/dem Diensthabenden dem/der Jugendlichen gemeinsam mit dem/der fallführenden SozialarbeiterIn der Kinder- und Jugendhilfe und/oder einer evtl. bereits installierten ambulanten Betreuung vorgestellt. Nach einer Phase der Orientierung, sowohl für die WG als auch für den/die Jugendliche/n erfolgt das 1. Hilfeplangespräch mit der/dem LeiterIn der Einrichtung, dem/der Jugendlichen, wenn erforderlich dem/der fallführenden SozialarbeiterIn der Kinder- und Jugendhilfe und wenn möglich, unter Einbezug aller relevanten Bezugspersonen (Familiensystem). Im ersten Hilfeplangespräch geht es in erster Linie um eine Aufgabenklärung. Wenn möglich, werden bereits konkrete weitere Schritte geplant und in einem Protokoll festgehalten.
Clearingphase
Nach dem ersten Hilfeplangespräch folgt eine intensive Clearingphase, in der durch Vernetzung aller bisher relevanten HelferInnensysteme der Iststand erhoben werden soll. Unter dem Gesichtspunkt der Partizipation und der Selbstbestimmtheit der/des Jugendlichen wird unter Berücksichtigung der Biografie des/der Jugendlichen vor allem Ressourcenarbeit geleistet. Zentrale Fragen sind dabei: Wo steht der Jugendliche und was braucht er/sie jetzt?
Nach 3 Wochen erfolgt das 2. Hilfeplangespräch. Inhalt dabei sollte eine Rückmeldung zur Clearingphase und ein Ausblick über mögliche Perspektiven sein.
Stabilisierungsphase
Gleichzeitig soll der/die Jugendliche den Raum und die Zeit bekommen, zur Ruhe zu kommen, Druck wird bewusst reduziert, Hilfe und Unterstützung angeboten.
Aktivierungsphase
Nach der Stabilisierung soll der/die Jugendliche in Begleitung aktiv erste Schritte setzen: z.B. andere Einrichtungen besichtigen oder evtl. probeweise wieder nach Hause gehen. Im Abschlussgespräch - nach spätestens 12 Wochen - geht es um die konkrete Umsetzung der erarbeiteten Perspektiven und um eine Reflexion der Zeit in der Einrichtung.
Aufgabenbereiche
Zentrale Aufgabe ist die vorübergehende Aufnahme, Rund-um-die-Uhr-Betreuung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen. Dadurch soll ihre Lebenssituation entlastet und eine Neuorientierung ermöglicht werden.
Besonderes Augenmerk wird auf die familiäre und psychosoziale Situation der Kinder/Jugendlichen gelegt. Die Einbindung des Herkunftssystems in den Hilfeprozess ist ein zentrales Anliegen der Wohngruppe. Die relevanten Herkunftssysteme werden nach Möglichkeit von Beginn an bei der Planung und Erarbeitung von Perspektiven einbezogen.
Den Kindern und Jugendlichen soll ermöglicht werden, in einem geschützten Rahmen zur Ruhe zu kommen und Abstand zur belastenden, krisenauslösenden Situation zu bekommen.
Gemeinsam mit den BewohnerInnen der Wohngruppe wird eine Tagesstruktur erarbeitet - Schule oder berufsbildende Maßnahmen sind dabei wichtig, im Vordergrund steht jedoch die Stabilisierung der Minderjährigen. Kinder und Jugendliche werden auch aktiv in die Haushaltsführung des WG Alltages eingebunden, dabei soll der Erwerb von alltagspraktischen Fähigkeiten gefördert werden.
Ziele
Ziel der Einrichtung ist es, für einen begrenzten Zeitraum von bis zu 12 Wochen Kindern und Jugendlichen Schutz zu bieten und sie soweit zu stabilisieren, dass unter Einbeziehung aller relevanten Bezugspersonen und Systempartner Perspektiven entwickelt und bereits erste aktive Schritte zu einer Neuorientierung gesetzt werden können.
Ist die Kinder- und Jugendhilfe in der Fallbearbeitung bereits involviert und sollte sich eine vorzeitige Beendigung der Unterbringung abzeichnen, so wird frühzeitig die Kinder- und Jugendhilfe einbezogen, um an Alternativen mitzuwirken.
Arbeitsgrundsatz
Mit den Kindern und Jugendlichen wird unter Einbezug aller relevanten Systeme, ressourcenorientiert - persönliche, soziale, materielle und institutionelle Ressourcen - gearbeitet - auf ihre individuellen Lebenslagen, Stärken und Fähigkeiten wird eingegangen.
Partizipation
Die Kinder und Jugendlichen sind an der Gestaltung ihres Alltags und Wohnumfeldes nicht nur wesentlich beteiligt, sondern auch gefordert, die Verantwortung für die Gestaltung ihres alltäglichen Lebensumfeldes zu übernehmen. Die Übernahme von Mitverantwortung in der Betreuung findet in der Auseinandersetzung und in der Kommunikation zwischen Kindern/Jugendlichen und Betreuenden statt.
Die Kinder und Jugendlichen werden darüber informiert, dass sie sowohl intern bei der Geschäftsführung der Kinderschutz GmbH, als auch extern bei den Kinder- und Jugendhilfen und/oder der Kinder- und Jugendanwaltschaft ihre Anliegen oder Beschwerden vorbringen können.
Finanzierung
Die Finanzierung erfolgt durch das Land Tirol und die Stadt Kufstein.
Qualitätssicherung
Vernetzung und Kooperation, Kontakte zu Fachgruppen, SystempartnerInnen usw. sind wichtiger Bestandteil der alltäglichen professionellen Arbeit.
Supervision
Für die MitarbeiterInnen wird regelmäßig Supervision zur Verfügung gestellt. Die MitarbeiterInnen sind verpflichtet, an der Supervision teilzunehmen.
Teambesprechungen
Einmal wöchentlich finden Teambesprechungen statt, um einen stetigen Austauschprozess zwischen den BetreuerInnen sicherzustellen.
Fortbildungen
Den MitarbeiterInnen wird die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen ermöglicht. Die Kosten hierfür werden zur Verfügung gestellt.
Dokumentation
Die Dokumentation der laufenden Arbeit ist ein wesentlicher Bestandteil, um Transparenz zu gewährleisten. Dabei werden Betreuungsmaßnahmen verschriftlicht und eine langfristige Nachvollziehbarkeit wird gewährleistet.
Für jedes Kind/jeden Jugendlichen wird ein Betreuungsakt angelegt, in dem sich sowohl die Stammdaten befinden, als auch Hilfepläne, Verlaufsberichte, Protokolle u.ä. Weiters ist eine Tagesdokumentation zu führen.
Konzept:
Trägerin: Tiroler Kinderschutz GmbH
Konzept: Tiroler Kinderschutz GmbH, DSAin Katharina Neuschmid, Leitung und Team Turntable
Datum: 16.05.2014