vlnr.: Soziallandesrätin Christine Baur, Leiterin Turntable WG Kufstein Katharina Neuschmid, GF Tiroler Kinder und Jugend GmbH Karin Hüttemann, Vizebürgermeisterin Brigitta Klein
Eine Studie, zentrale Ergebnisse: Neun Studierende des MCI-Masterstudienganges „Soziale Arbeit, Sozialpolitik und Management“ haben sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit der Turntable Wohngemeinschaft auseinander gesetzt. Sie können sich die Ergebnisse der MCI-Studenten hier ansehen.
„Offen, was das Ergebnis zeigen wird, haben wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kinder und Jugendliche zu unserem Hilfsangebot befragt. Uns war die Evaluierung wichtig, inwieweit das derzeitige Angebot als Unterstützung wahrgenommen wird und an welchen Stellen wir den Hebel für Verbesserungen ansetzen können“, freut sich Karin Hüttemann, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH, über die Ergebnisse: Die Turntable Wohngemeinschaft gilt bei den Befragten durchwegs als wesentliche Hilfseinrichtung für Kinder und Jugendliche in Tirol, die von MitarbeiterInnen und BewohnerInnen geschätzt wird.
Gemeinsam mit Projektleiterin Michaela Pichler befragten die Studierenden sieben derzeitige und ehemalige BewohnerInnen: Die Ergebnisse zeigen, dass sich alle BewohnerInnen in der Einrichtung sicher fühlen. Die in der Einrichtung stattfindenden Familiengespräche werden von den Jugendlichen und den Eltern als hilfreich empfunden; das Verhältnis zu den Eltern hat sich oft verbessert. Außerdem besuchen alle ehemaligen BewohnerInnen eine Schule oder machen eine Ausbildung (Lehre). Der geschützte Raum in der Turntable Wohngemeinschaft wird als Erleichterung empfunden und die Möglichkeit, sich Rat zu holen und zu reden, als positiv wahrgenommen. Viele Kinder und Jugendliche erleben dort erstmals regelmäßiges Essen, wertschätzende Begegnung und aktives Zuhören. Hinsichtlich der Wünsche der Befragten zeigt sich anhand der Ergebnisse, dass vor allem eine weitere Einrichtung für über 18-Jährige in der Umgebung von Kufstein wichtig wäre.
Für die MitarbeiterInnen hat sich die bisherige beengte Raumsituation durch zusätzliche Räumlichkeiten der Stadt Kufstein bereits aufgelöst. Anerkennung dieser schwierigen Arbeit ist wichtig.
Soziallandesrätin Christine Baur bedankt sich beim Team für die großartige engagierte Arbeit, „um Kindern und Jugendlichen in schwierigen Zeiten wieder auf die Beine zu helfen und diese für die Zukunft zu stärken“. Das Land finanziert die Arbeit der Turntable Wohngemeinschaft zu 100 Prozent und sichert weiterhin ihre volle Unterstützung zu. „Ich danke auch Frau Vizebürgermeisterin Brigitta Klein, die die Initialzündung für die Turntable Wohngemeinschaft gelegt und sämtliche Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat.“ Auch Abteilungsvorständin Silvia Rass-Schell von der Kinder- und Jugendhilfe Tirol freut sich, dass es gelungen ist, für Kinder und Jugendliche in Notsituationen im Tiroler Unterland eine so professionelle und gut funktionierende Betreuungseinrichtung auf die Beine zu stellen.
Die Turntable Wohngemeinschaft in Kufstein bietet Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen ab dem zwölften Lebensjahr einen geschützten Rahmen und Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Leiterin DSA Katharina Neuschmid und ihr Team geben Kindern und Jugendlichen für circa 12 Wochen Stabilität in schwierigen Zeiten, sind AnsprechpartnerInnen für Sorgen und Ängste und erarbeiten mit ihnen Perspektiven für ihre Zukunft. Im Zeitraum September 2013 bis Mai 2017 wurden 419 Kontakte verzeichnet, 111 Kinder und Jugendliche fanden Aufnahme, davon 54% Burschen und 46% Mädchen – vorwiegend aus dem Bezirk Kufstein.